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Milch und Diabetes, die Beweise verdichten sich

Während manche Wissenschaftler noch immer ungläubig staunen, wenn von einem Zusammenhang zwischen Diabetes und dem Konsum von Milchprodukten die Rede ist, gehen andere hin und versuchen das Rätsel zu lösen, wie denn die Zusammenhänge sein könnten.

Zwei kürzlich erschienene Studien aus den skandinavischen Ländern, die hinsichtlich der Aufarbeitung des Themas insgesamt Pionierarbeit leisten, zeigen eine Richtung auf, wie Milch bei der Entstehung von Diabetes Typ II - sog. Erwachsenendiabetes oder Insulinresistenz, die manchmal auch als Vorstufe des Diabetes Typ II bezeichnet wird - involviert sein könnte.

Das Ergebnis der Studien ist zunächst einmal simpel aber auch hoch interessant:

Trinkmilch und Käse, aber besonders Molke erhöhen die Insulinausschüttung nach einer entsprechenden Mahlzeit gegenüber Fleisch, Fisch (Kabeljau), Gluten (Klebereiweiß des Weizens) und weißem Weizenbrot, beträchtlich.

Also weniger eine Kohlenhydratmahlzeit mit viel Brot, auch kleine Proteinmahlzeit mit Fleisch und Fisch oder ein hoher Glutenanteil locken das Insulin der Bauchspeicheldrüse, sondern Milch, Käse und Molke.

Und nach Versuchen mit reiner Laktose, dem Kohlenhydrat der Milch, ist auch klar, dass letzteres für die hohe Insulinausschüttung nicht verantwortlich ist. Als Erklärung bleibt derzeit nur eine Involvierung von Milchproteinen. Denn, dass diese besonders insulinotrop wirken, ist an der offensichtlich andersartigen Wirkung von Fleisch- Fisch und Glutenproteinen zu erkennen.

Der insulinotrope Effekt von Milchproteinen wird nach derzeitigem Stand der Forschung u.a. mit bioaktiven Eiweißen, die in beträchtlicher Menge in Milchprodukten vorkommen bzw. die erst während der Verdauung im Darm aus Milcheiweißen entstehen, in Zusammenhang gebracht.

Besonders die Aktivität des beta-Caseins, von dem etwa 10 g/kg Milch enthalten sind, wird als diabetogen angesehen.

American Journal of Clinical Nutrition 2004 Nov;80(5), S. 1246-1253 [PIMD: 15531672]

European Journal of Clinical Nutrition 2005 Mar;59(3), S. 393-398 [PMID: 15578035]

Beta-Casein A1:

New Zealand Medical Journal 2003, 116, S. 1168 [PIMD: 12601419]

Medical Hypotheses 2001 Feb.;56(2), S. 262-272 [PMID: 11425301]

Inwiefern könnten diese Studienergebnisse mit der Insulinresistenz bzw. dem Diabetes Typ II in Verbindung stehen?

Bei Diabetes Typ II wird im Gegensatz zu Diabetes Typ I weiter Insulin gebildet. Hier sprechen die Zellen jedoch nicht mehr auf das gebildete Insulin an, sie sind quasi von einer langjährigen dauernden Insulinüberausschüttung erschöpft, was zu Störungen der Glukosezufuhr der Zellen führt. Der Zuckerstoffwechsel wird immer labiler, mit Wechseln von Über- zu Unterzuckerungen. Im Laufe der Zeit verändern sich Blutgefäße und Organschäden z. B. an Nieren, Augen, Nerven, Herz treten auf.

Werden dauernd Lebensmittel, die die Insulinproduktion fördern, bzw. überbeanspruchen gegessen, könnte dies eine Insulinresistenz zumindest begünstigen. Durch den im Verhältnis zu früheren Zeiten sehr hohen Milch- und Käsekonsum, ergänzt durch technologische Veränderungen, bei denen Molkenproteine in der Lebensmittelindustrie in großem Maße eingesetzt werden, könnten heute die Insulinregulierungsmechanismen des Körpers häufiger und stärker beansprucht werden als früher. Auf längere Sicht könnte die stark insolinpotrope (Insulin lockende) Ernährung durch Milchprodukte zum Krankheitsgeschehen beitragen.

Eine Ernährung mit vielen Milchprodukten führt häufig zu Übergewicht. Adiopositas, also krankhaftes Übergewicht und Diabetes Typ II sind nahe Verwandte. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass Diabetes Typ II eine Übergewichtskrankheit ist, basierend auf falscher Ernährung. Dass der stetige und umfangreiche Konsum von Milchprodukten ein Teil dieser falschen Ernährung ausmacht, ist im kollektiven Bewußtsein offensichtlich - trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien - noch nicht angekommen.

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Letzte Änderung am 04.12.2011

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