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Klonmilch gilt als gesundheitlich unbedenklich, in den USA.

Die Food and Drug Administration veröffentlichte im Oktober 2006 ein Statement, nach dem Milch und Fleisch von Klontieren so sicher seien wie konventionelle Produkte.1

Kurz vor Silvester 2006 präsentierte sie eine 700-seitige vorläufige Risikoabschätzung zum Thema, die den Klonfirmen signalisiert, dass die Lebensmittelsicherheit von Klonprodukten als unbedenklich eingestuft wird.2

Nach Auffassung der FDA darf Fleisch und Milch von Klontieren bald auch ungekennzeichnet in den Handel kommen, da sie sich von konventionellen Produkten nicht unterscheiden lassen.

In der Presse wird meist davon gesprochen, dass die FDA eine Zulassung für Klonprodukte erteilen werde. Das genau ist jedoch rechtlich umstritten, ob die FDA überhaupt eine Zulassung erteilen muss. Deshalb ist die FDA den Weg gegangen, eine Stellungnahme zu veröffentlichen, die Bedenken ausräumt und das seit 2001 bestehende Stillhalteabkommen mit den Produzenten von Klontieren beendet. Die können jetzt davon ausgehen, dass ihre Produkte - Klonfleisch und Klonmilch - absetzbar sein werden.

Derzeit gibt es weltweit gesehen nicht sehr viele Klonkühe und demzufolge nur wenig Klonmilch, die in Milchfabriken verarbeitet werden könnte. Ob Klonmilch anders ist als die übrige Milch und ein Gesundheitsrisiko darstellt, könnte daher als akademische Fragestellung betrachtet werden, quantitativ zu vernachlässigen.

Geklont wird jedoch nicht um den Forscherehrgeiz zu befriedigen, sondern zur kommerziellen Nutzung. Deshalb ist es wichtig, dass Klonmilch amtlich als gesundheitlich unbedenklich gilt. Erst dann werden 'Private' in großem Stil in das Geschäft einsteigen, das mit 16.000 $ pro geklontem Rind noch immer teuer und unrentabel ist. Der Boden für Geschäfte mit dem Klonen ist jetzt staatlicherseits bestens bereitet worden. Trotz offensichtlicher Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung der Milch, erklären Wissenschaftler Klonmilch für 'ähnlich der konventionellen Milch' und damit für gesundheitlich unbedenklich.3 Dieser Meinung hat sich die FDA angeschlossen und hat jetzt keine Bedenken mehr. Dem Verkauf von Klonmilch für den menschlichen Verzehr steht damit in den USA nichts mehr im Wege.

Die positive Haltung der FDA zur Verwendung von Klonfleisch und -milch zum menschlichen Konsum beunruhigt mittlerweile nicht nur Vertreter europäischer Institutionen sondern auch den europäischen Milchverband, der eine politische Debatte über Klonfleisch und Klonmilch möglicht vermeiden will. Denn es wird zu Recht vermutet, dass die europäische Bevölkerung Klonprodukte mehrheitlich ablehen wird.4 Eine Debatte über 'Klon-Lebensmittel' könnte auf andere Bereiche wie Gentechnologie und Lebensmittelsicherheit übergreifen, was selbstverständlich aus Sicht der Nahrungsmittelindustrie nicht für opportun gehalten wird.

Tatsächlich weist Klonmilch signifikant mehr Eiweiß - etwa 10 % - und weniger Fett auf. Der Gehalt an bovinem Serumalbumin (BSA) liegt sogar um 50 % höher als bei nicht geklonten Tieren, was gesundheitlich durchaus folgenreich sein könnte. BSA wird seit fast 20 Jahren mit der Entstehung von Diabetes Typ I in Verbindung gebracht.

Die Frage, ob Wachstumsfaktoren wie die IGF´s erhöht sind, ist bis heute nicht beantwortet, obwohl gerade in der Klontechnik Wachstumshormone eine große Rolle spielen. [Die zitierten Studien in Fussnote 3 belegen diese Aussagen.]

Die zentrale Studie, die die Unbedenklichkeit von Klonmilch beweisen soll, basiert auf einem Vergleich von 4 !! Klonkühen mit Konventionellen.5

Die neueste Studie aus Neuseeland hält Klonmilch und konventionelle Milch wieder "im Wesentlichen für ähnlich". Im einzelnen war jedoch schon die Farbe der Milch sichtbar unterschiedlich, die Zusammensetzung der Hauptkomponenten differierte und die Aminosäurenprofile wiesen charakteristische Unterschiede auf.6

Bei derart zugegebenen offensichtlichen Differenzen dürfte klar sein, dass die Diskussion um Gesundheitsrisiken durch Klonmilch reine Anschauungssache ist.

1Theriogenology 2007 Jan 1;67(1):198-206; Medline PMID: 17055042 Zurück

2F.D.A. Tentatively Declares Food From Cloned Animals to Be SafeJanet Hostetter for The New York Times Zurück

3Vgl. mehrere Artikel aus der Zeitschrift Cloning and Stem Cell: Walsh u.a. Sep. 2003, Vol. 5, Nr. 3, S. 213-19; Wells u.a. und Heyman u.a. Jun. 2004, Vol. 6, Nr. 2, S. 101-120 Zurück

4http://www.dairyreporter.com/news/ng.asp?n=72338-milk-cloned-eu Zurück

5Cindy Tian u.a. in: Proceedings of the National Academy of Sciences Mar. 3. 2005 (102) 18, S. 6261-6266. Zurück

6Laible u.a. in Theriogenology 2007 Jan 1;67(1):166-77. Zurück

Letzte Änderung am 04.12.2011

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