Was seit langem abzusehen war, die EU knickt vor den USA ein.
Klonmilch und Klonfleisch soll nach Möglichkeit ohne Kennzeichnung in den Handel kommen.
Nachdem die FDA in den USA im letzten Jahr Klonfleisch und -milch als unbedenklich für den menschlichen Verzehr erklärt hat, soll, trotz Verbraucherprotesten, dieses auch für die EU gelten.
Man argumentiert damit, dass die Produkte von Klontieren sowieso nicht in nenneswerter Menge in den Handel gelangen würden, weil Klontiere viel zu teuer wären um sie zur Nutztierproduktion zu verwenden. Was in den Handel ohne Kennzeichnung gelangen soll, sind Milch und Fleisch der Nachkommen von Klontieren, die jedoch im Gegensatz zu den Muttertieren nicht selbst geklont sind, sondern mit dem Klontier auf sexuellem Wege entweder durch künstliche Befruchtung oder In-vitro-Fertilisation und Embryonentransfer gezeugt wurden. Diese Tiere seien billiger herzustellen als Klontiere, garantieren aber einen sehr ähnlichen Genpool wie das Mutterklontier. Man verspricht sich auf diese Weise den Zuchterfolg bestimmter erwünschter Eigenschaften in kürzerer Zeit als durch natürliche Zuchtauswahl erreichen zu können.
Da es sich um sexuelle Zeugung handelt � männliche und weibliche Keimzellen -, ist diese Tierproduktion billiger als das Klonen selbst, jedoch teurer als die konventionelle Art der Tierproduktion.
Tatsächlich weiß man wissenschaftlich so gut wie nichts über diese Nachkommen von Klontieren. Von Klontieren ist bekannt, dass sie schneller altern und krankheitsanfälliger sind als andere Tiere. Das hat mit Genabschnitten im Erbgut zu tun, den sog. Telomeren. Bei Klontieren sind sie so kurz wie beim Zellspendertier. Ob diese Genabschnitte bei Nachkommen von Klontieren ebenfalls verkürzt sind, ist nicht geklärt.
Milch und Fleisch von Klon-Nachkommen gelten zur Zeit als gesundheitlich unbedenklich.
Unterstellt, dass dem so ist, muss jedoch gefragt werden:
Wer braucht eine so aufwendige Nutztierproduktion?
Die EndkonsumentInnen? Natürlich nicht!
Die Landwirte? Natürlich nicht!
Gebraucht wird diese Art der Nutztiererzeugung via Klon einzig und allein von Gen-Tec-Firmen, die sich auf diese Weise in die Tierproduktion einschalten um damit Geld zu verdienen.
Aus Sicht von Bauern und KonsumentInnen sind sie zusätzliche Kostenverursacher, ohne erkennbaren Nutzen.
Denn dass Milch und Fleisch von Klon-Nachkommen irgendeinen Zusatznutzen für irgendwen hätten, wird noch nicht einmal von den Herstellern behauptet.
Es geht den Protagonisten der Nutztier-Klonproduktion in Wirklichkeit nur um zwei Punkte:
Wie können staatliche und private Forschungsinstitute die bei der Klonforschung anfallenden tierischen Produkte möglichst kostengünstig entsorgen?
Können Klonmilch- und -fleisch in die Nahrungskette eingeschleust werden, ist dies sogar ein profitabler Entsorgungsweg. Wäre das nicht möglich, würden hohe Entsorgungskosten anfallen, die die ganze Klonforschung noch teurer und für die Geldgeber eines Tages vielleicht sogar uninteressant werden lassen.
Die einen wollen Forscherehrgeiz befriedigen und Profite generieren, die anderen möglichst lange und kostengünstig experimentieren dürfen. Dafür sollen VerbraucherInnen weltweit ungekennzeichnet Klon-Produkte zu sich nehmen!
Aus tierschutzrechtlicher und ethischer Sicht stellen sich Fragen:
Müssen wir das alles tun? Wäre es nicht besser das alles zu unterlassen?
Warum diese Hartnäckigkeit der Wissenschaft, in eine teure und nach gut 20 Jahren auch noch erfolglose Technik weiter zu investieren?
Steht am Ende das Menschenklonen?
Letzte Änderung am 04.12.2011