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Kunstkäse – Käseimitat – Analogkäse

Analog-Käse, wie Kunstkäse auch beschönigend bezeichnet wird, war im April 2009, neben weiter fallenden Milchpreisen, das große Thema in den Medien.

Dank Frontal21 und den Nachrichtenmagazinen weiß das Land nun, dass wir von Bäckereien, Pizza- Schmelzkäse- Mozzarellaherstellern und sonstigen Lebensmittelverarbeitern mal wieder über´s Ohr gehauen werden.

Was gemeinhin als Käse gilt, ist gar kein Käse mehr.

Ei der Dauß, als hätten wir uns das nicht schon immer gedacht! Als Zuschauer und KonsumentInnen bleiben wir gelassen, denn wir trauen den Lebensmittelherstellern mittlerweile alles zu. Nichts kann uns mehr überraschen.

Ein Freibrief uns zu betrügen kann das aber nicht sein.

Was ist geschehen?

Im Zuge der Milchpreiserhöhungen der Jahre 2007/2008, als die Butteberge abgetragen, die Subventionierung von Butter beendet und das teure Butterfett zur Mangelware wurde, taten die Hersteller was sie immer tun wenn die Gewinne schrumpfen. Sie suchten nach Alternativen.

Und die fanden sie im preiswerteren Pflanzenfett, besonders im Palmöl.

Gerade die Milchbranchen, die schon seit Jahren und Jahrzehnten durch ganz legale

Milch-Inhaltsstoff-Vermengungen – Panschen – aufgefallen sind, die also im Ersetzen von Milchinhaltsstoffen durch andere versiert sind, begannen, das Butterfett in ihrer Rezeptur durch Palmöl oder ein anderes Pflanzenfett zu ersetzen.

Das merkte so richtig niemand, bis Frontal21 die Sache "aufdeckte".

Gut so, dass sich überhaupt jemand daran stört.

Seit langem hätte man das allerdings wissen können.

Denn es ist bei der Milcherzeugnis-Herstellung seit Jahrzehnten üblich, dass Milchinhaltstoffe zugesetzt, andere entfernt und verschiedene kombiniert werden. Solange nur Milchinhaltsstoffe neu zusammengesetzt werden ist alles legal, obwohl auch das Täuschung ist, denn die durchschnittlichen VerbraucherInnen haben davon keine Kenntnis. Sie gehen davon aus, dass aus den natürlichen Inhaltsstoffen einer Milchpartie ein Milchprodukt hergestellt wird. Eine romantische Vorstellung, die seit Jahrzehnten Vergangenheit ist.

Relativ neu in Deutschland ist der Versuch milchfremde Inhaltstoffe, wie Palmöl einzusetzen und auf Verpackungen und in den Werbeaussagen den Eindruck zu erwecken, als handele es sich um die traditionellen Milchprodukte.

Milchfremde Inhaltsstoffe sind weder aus hygienischer Sicht, noch aus geschmacklicher oder technologischer Sicht zu beanstanden, solange sie deklariert werden. In letzterem liegt die Krux weil die Kennzeichnungsvorschriften weder eindeutig sind, noch eine ausreichende Überwachung stattfindet. Dass die Hersteller kollektiv täuschen wollen indem sie Nicht-Milchprodukten den Anschein von Milcherzeugnissen geben, wird dadurch verdeutlicht, dass sie die Preise nicht senken, obwohl sie z.T. 50 % niedrigere Produktionskosten haben.

Das ist der eigentliche Skandal an Käseimitat und Co!

Die Branchen in denen besonders viel "gepanscht" wird:

und ihre Zulieferer, die Lebensmittel-Design-Branche, Aromen, Zusatzstoffe etc.

Für Allergiker ist der Imitat-Käse besonders übel.

Wer dachte, es nur mit diversen Milcheiweißen zu tun zu haben, der kann sich täuschen. Weizenmehl, Gluten, Kartoffelstärke und Sojaprotein kann auch enthalten sein, muss aber nicht.

Wer wissen möchte, wie künstlich unsere Milchprodukte heute sind, schaue sich um auf:

Analog-Käse:
Speiseeis:

Letzte Änderung am 04.12.2011

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