Zwei interessante Studien zum Wachstumseffekt von Milch und dem darin enthaltenen IGF-I (insulin-like growth-factor-I = insulinähnlicher Wachstumsfaktor-I) erschienen kürzlich.
Von IGF-I ist bekannt, dass er wachstumsfördernde Eigenschaften besitzt. So wird z.B. das Längenwachstum in bestimmten Lebensabschnitten durch ihn beeinflußt, aber auch das Tumorwachstum.
In einer Studie wurde das Längenwachstum von Babys im 1. Lebensjahr untersucht, zusätzlich ihr Gewicht und Fettgewebe. Insgesamt waren 675 Kinder beteiligt.
Flaschenkinder, die Baby-Milchpulver erhalten, wachsen in der Regel schneller und legen mehr Gewicht zu als Brustmilchkinder, was allgemein bekannt ist. Diese Studie konnte das erneut belegen; auch die Tatsache, dass Milchpulver-Babys höhere IGF-I-Spiegel im Blut haben als Brustmilchkinder zeigte sich deutlich.
Medline PMID: 19474142
Die zweite Studie beschäftigte sich ebenfalls mit Längenwachstum und Milchkonsum, dieses Mal von Mädchen zwischen dem 9. Lebensjahr bis zur Pubertät. Milch gilt diesen Wissenschaftlern als Quelle anaboler Hormone wie z.B. IGF-I, die neben dem Größenwachstum auch für späteren Brustkrebs verantwortlich sein könnten.
In die Studie waren über 5000 Mädchen einbezogen.
Es zeigte sich, dass Milchproteine die größten wachstumsfördernden Eigenschaften hatten, höhere als Milchfett. Andere tierische, wie auch pflanzliche Eiweiße und Fette wiesen überhaupt keinen wachstumsfördernden Effekt auf.
Medline PMID: 19505921
Die Studien zeigen einmal mehr, dass über den Gehalt an Hormonen und speziell Wachstumshormonen in Milchprodukten aufgeklärt und diskutiert werden muß.
Letzte Änderung am 04.12.2011