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Warum werden Nutztiere geklont?

Nachdem Klonfleisch und Klonmilch gesundheitlich unbedenklich sein sollen, wie dem FDA-Statement von Dezember 2006 zu entnehmen ist (siehe letzte News), stellt sich die Frage, warum sollen Nutztiere für den Stall geklont werden?

Denn Klonen ist bekanntlich teuer. Eine Klonkuh kostet in den USA 15.000 bis 17.000 $.

Auf den ersten Blick erscheint es für den Laien unverständlich, warum sich Farmer danach sehnen diese Beträge in ihre Milchkuhherden oder in ihre Bullenherden zu stecken.

Ein durchschnittlicher Betrieb von 200 Milchkühen müsste für 200 Klone 3 Millonen Dollar aufwenden, was sich bei einem kg-Preis von 20 Cent pro Liter Milch niemals rechnen würde.

Was also steckt dahinter?

Weil die Klontechnik auch nach 20 Jahren noch immer ineffektiv ist, denkt niemand ernsthaft an eine grundlegende Änderung der Lage. Trotzdem soll sich Klonen kommerziell nutzen lassen und das geht so:

Ein Betrieb kauft sich eine Super Klonkuh die besonders viel Milch gibt. Diese Kuh wird jedoch nicht wegen ihres Milchertrages gehalten, sondern wegen ihrer Hochleistungsgene. Ihre Eizellen werden mit bestem Samen zusammengebracht damit sich die Super-Klonkuh ständig vermehrt und zwar auf sexuellem Wege. Das Experimentieren mit den Klonen hat nämlich gezeigt, dass die sexuell gezeugten Nachkommen eines Klon längst nicht so gesundheitsanfällig sind wie die Klone selbst. Auf diese, dann kostengünstig erzeugten Nachkommen hat man die Augen geworfen. Denn die Nachkommen der Klone, sofern sie aus Eizelle und Sperma entstanden sind, also sexuell, sind relativ unauffällig und normal, enthalten jedoch erheblich mehr der Klongene und der Kloneingenschaften als dies auf dem üblichen Zuchtwege zu erreichen wäre.

Für die agrarindustrielle Nutzung kommt es beim Klonen also vornehmlich auf den Nachwuchs der Klone an. Mittels eines Klons lassen sich kostengünstig sehr viele Tiere mit sehr ähnlichen Eigenschaften produzieren, sogenannte Klonnachkommen.

Daher werden die ethischen Bedenken gegenüber dem Klonen von den Befürwortern auch herunter gespielt, in dem der gesamte Prozess – Klonen und sexuell gezeugte Klonnachkommen – als eine neue Zuchttechnik bezeichnet wird, wie die künstliche Befruchtung oder die In-vitro-Fertilisation. Der Vorteil, der aus der Nutzung von Klonnachkommen gezogen wird, ist aus dieser Sicht lediglich ein beschleunigter Zuchterfolg.

Fazit: Klonen an sich ist zwar möglich aber ineffektiv und in der Agrarindustrie derzeit kommerziell nicht nutzbar.

Erst über sexuell gezeugte Klonnachkommen wird die Technik rentabel.

Wir müssen uns also mit der Frage beschäftigen, ob wir Fleisch und Milch von Klonen in geringem Umfang und von Klonnachkommen en masse essen wollen? Und, ob wir es zulassen können, dass unsere Ställe von genetisch immer ähnlicheren Tieren bevölkert werden? Wenn Züchter stolz darauf sind, dass ihr Superbulle 100.000, 40.000 oder 30.000 Töchter weltweit hat, dann ist gewiss, dass wir längst mitten in einem Prozess stehen, der auf Gleichartigkeit und nicht auf Vielfalt setzt. Nahrungsmittel von Klonnachkommen bedeuten dann nur den vorläufigen Höhepunkt des schon längst beschrittenen Weges. Insofern ist die Argumentation der Befürworter der Klontechnik nur konsequent.

Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob wir hier schon sagen sollten, Klonen ist die Deadline, egal ob Klone genutzt werden oder zur Zeit noch überwiegend ihre Nachkommen.

Ethische Erwägungen zu dem Thema sind durchaus angebracht, denn alles was in der Reproduktionstechnik im Tierbereich durchgeführt wird, wird auch auf den Menschen übertragen.

Spätestens dann aber haben wir ein großes Problem.

Letzte Änderung am 04.12.2011

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