Feinstaub (Schwebstaub) steigert die kardiovaskulären Risiken beträchtlich, besonders bei Frauen nach der Menopause.
Zu diesem Ergebnis kam eine breit angelegte, über 6 Jahre laufende epidemiologische Studie in den USA.
Noch immer steht an 1. Stelle der Todesursachen bei Frauen Herz-Kreislaufversagen, nicht Brustkrebs, wie häufig angenommen wird. Die Studie dürfte deshalb für Frauen von besonderem Interesse sein. Die Medien berichteten jedoch kaum, vielleicht weil das Ergebnis so erschreckend war. Die vorwiegend männliche Ablehnungsfront gegen die Umsetzung der EU-Feinstaub-Richtlinie ist in Deutschland besonders stabil. Überall sehen sich BürgerInnen gezwungen die Einhaltung der EU-Vorgaben einzuklagen. Die Verwaltungen wagen kaum den Autoverkehrsfluss – Hauptemissionär – zu stoppen. Das aber wäre nach der US-Studie von Nöten, denn das Stadt-Landgefälle beim kardialen Risiko war klar und eindeutig.
Was die US-Studie beweist, müsste alle Frauen auf die Barrikaden treiben. Jeder Anstieg des Feinstaubs – für Experten: PM 2,5-Konzentration – um 10 Mikrogramm (Millionstel Gramm) pro Kubikmeter führte zu einer 76% ! Steigerung des kardiovaskulären Sterberisikos der in die Studie einbezogenen Frauen zwischen 50 und 79 Jahren. Die Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrankheit steigerte sich um 24 %.
Feinstaub ist, so darf gefolgert werden, sehr gefährlich und je kleiner die Partikel, desto toxischer.
Vermutlich sind davon Frauen besonders betroffen, weil sie kleinere Koronarien haben als Männer.
Die EU-Richtlinie bezieht sich auf größere Feinstaub-Partikel als die in der Studie untersuchte PM (Particulate Matter1) 2,5-Konzentration. Diese kleinen Partikel sind noch immer außen vor. Frauen sollten sich fragen wie lange noch.
Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27377
The New England Journal Of Medicine 2007 Feb. 1, 356(5), S. 447-458
Die neueste Meldung der Ärzte Zeitung vom 17.07.2007 lautet:
Atherosklerose durch Feinstaub?
oder im Ärzteblatt Straßenverkehr erhöht Herzinfarkt-Risiko
und hier der Abstract der zugehöhrigen Studie "Residential Exposure to Traffic Is Associated With Coronary Atherosclerosis"
Hier wird das Risiko auf Deutsche Verhältnisse dargestellt. Ab einem Abstand von weniger als 200 Metern zu einer stark befahrenen Straße steigt das Risiko an Atherosklerose zu erkranken.
1"particulate matter" ist die internationale Bezeichnung für Schwebstaub oder atmosphärische Aerosole. Zurück
Letzte Änderung am 04.12.2011