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Paratuberkulose bei Milchtieren,
Reizdarm und Morbus Crohn beim Menschen!

Das Mycobakterium avium subspecies paratuberculosis (MAP) verursacht bei Wiederkäuern und bei Primaten chronisch entzündliche Darminfektionen.

Eine Verbindung zum Reizdarm-Syndrom und Morbus Crohn beim Menschen wird nicht nur vermutet, sondern ist sehr wahrscheinlich. Von offizieller Seite wird jedoch bestritten - trotz evidenter Studien, dass es einen Zusammenhang gibt und dass der MAP-Erreger auch den Menschen befällt.

Diesen Zusammenhang hat eine italienisch-britische Studie erneut untersucht.

Weil in Sardinien noch viel Rohmilchkäse - meist von Schafen - gegessen wird, suchte man Patienten aus Sardinien mit den entsprechenden Krankheiten und eine gesunde Kontrollgruppe aus.

Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache:

Der MAP-Erreger wurde nur bei

15 % der gesunden Kontrollgruppe nachgewiesen,

aber bei

75 % der an Reizdarm Erkrankten und bei

87 % der von Morbus Crohn Betroffenen.

Der Schluss liegt also auch aufgrund dieser neue Studie nahe, dass MAP zumindest mit verursachend für Reizdarm und Morbus Crohn ist.

Medline PMID: 17913930

Dafür spricht auch eine Studie, die die Evolutionsgeschichte von Morbus Crohn anhand eines weltweiten DNA-Screeings nachvollzogen hat.

Die Mutationen für Morbus Crohn sind in der kaukasichen Bevölkerung am stärksten, mit verschiedenen Ausprägungen in Europa und im Nahen Osten und Afrika. Eine Variante fehlt völlig in Asien und bei amerikanischen Ureinwohnern, die nie Milchtiere domestiziert haben. Nach Auffassung der Wissenschaftler spricht vieles dafür, dass die Krankheit während des Neolithikums von Milchtieren auf den Menschen übertragen wurde und hier ein stetiger Selektionsdruck entsprechende genetische Veranlagungen hervorgebracht hat.

Medline PMID: 18253730

Letzte Änderung am 04.12.2011

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