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Schwarze Schokolade und Flavonoide

Reines Kakaopulver und schwarze Schokolade enthalten antioxidative Substanzen, sogenannte Flavonoide, die der Zellschädigung durch Oxidation vorbeugen. Besonders bei hohem Blutdruck scheint sich der Konsum von schwarzer Schokolade auszuzahlen.

Bisher war nur bekannt, dass Milch die Wirkung der Antioxidantien in der Schokolade behindert, siehe dazu auch Neues im Dezember 2004.

Mittlerweile weiß man auch, dass nicht nur Milch die positiven Eigenschaften der Kakaobohne zunichte macht, sondern auch ein häufig in der Produktion von Schokolade angewendetes Verfahren, die sogenannte Alkalisierung.

Um den bitteren Geschmack schwarzer Schokolade zu mildern, und um Schokolade dunkler aussehen zu lassen, wird die Rohkakaomasse, die zermahlenen Kakaobohnen also, alkalisiert. Anschließend wird die Kakaobutter aus der Rohmasse abgetrennt. Ohne Alkalisierung (z.B. mit Pottasche und Natriumkarbonat) würde sich das Fett nicht so gut von der Kakaomasse lösen. Da Farbe und Geschmack der Schokolade von der Art der Alkalisierung abhängen, hütet jeder Schkoladehersteller sein Alkalisierungsverfahren wie ein Geschäftsgeheimnis. Unguter Nebeneffekt der Alkalisierung ist, dass fast alle Flavonoide ausgewaschen werden. Alkalisierte schwarze Schokolade hat daher keine antioxidative Wirkung, ebenso wie Milchschokolade.

Kakaopulver und Schokolade können jedoch ohne Alkalisierung hergestellt werden, aber teurer. Da das Verfahren der Alkalisierung nicht auf den Verpackungen angegeben werden muss, wissen VerbraucherInnen nicht welche Art Schokolade sie erworben haben.

Wer auf das Vorhandensein von Flavonoiden Wert legt, muss daher beim Hersteller nachfragen, ob seine "schwarzen" Produkte alkalisiert sind.

Grob kann gesagt werden, dass die Alkalisierung am häufigsten in den Niederlanden und Belgien angewendet wird, denn das Verfahren wurde in Holland im 19. Jahrhundert entwickelt. Daher wird die Alkalisierung auch als "duching" bezeichnet.

Wir haben 2 Hersteller - Alnatura (dm-Drogerie) und Lindt - angefragt, die mitgeteilt haben, dass sie nicht alkalisieren. Auch das Kakaopulver von "gepa" aus den Eine-Welt-Läden - aus dem übrigens hervorragende Trinkschokolade ohne Milch, nur mit Wasser und Zucker hergestellt werden kann - soll nicht alkalisiert sein.

Letzte Änderung am 04.12.2011

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