Hormone (BST und IGF I)
4. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Nur zu IGF I
- die Anwendung von BST erhöht die Menge des IGF I, das in die Milch eintritt; bei einzelnen Tieren um 25 bis 70 Prozent.
- das Komitee weist darauf hin, dass Kuhmilch gespaltenes IGF I enthalten kann, das in der anabolen (aufbauenden) Reaktion erheblich potenter ist als IGF I, wenn es Ratten subkutan (unter die Haut gespritzt) verabreicht wird. Es gibt nicht genügend Daten, die die zusätzliche Konzentration dieser gespaltenen IGF-I-Form in der Milch von Kühen, die mit BST behandelt wurden, darstellen.
Die biologische Aktivität von IGF I umfasst Wirkmechanismen innerhalb und außerhalb der Zellen und anderer, eigenständiger Natur. IGF I ist als zellulärer Wachstumsfaktor identifiziert, mit mitogenen (zellteilenden) und anti-apoptotischen (den Zelltod verhindernden) Eigenschaften. Daher könnte er direkt in die physiologischen Mechanismen eingreifen, die beim Abbau veränderter Zellen eine Rolle spielen.
- Beweise für die physiologische Notwendigkeit des IGF I in der fötalen und vorgeburtlichen Entwicklung sammeln sich.
- die biomedizinische Forschung fokussiert sich auf den möglichen Einsatz von IGF I in der Therapie bestimmter Krankheiten, während andererseits die schädliche Rolle des IGF I im Tumorwachstum diskutiert wird.
- experimentelle Beweise für eine Verbindung zwischen IGF I und Brust- und Prostatakrebs werden von epidemiologischen Studien gestützt.
- die Verfechter eines therapeutischen Einsatzes von IGF I weisen auf dessen kurze Halbwertszeit und die selbstregulierenden Mechanismen hin, durch die freies, biologisch aktives IGF I via Bindungsproteinen abgesondert wird.
- die Gegner weisen auf die epidemiologischen Erkenntnisse hin, die sich aus den aktuellen Kohortenstudien und der Verbindung zwischen den zirkulierenden IGF-I-Spiegeln und dem relativen Risiko von Brust- und Prostatakrebs ergeben.
- erhöhte Plasma-IGF-I-Spiegel können als ein Marker für Brust- und Prostatakrebs angesehen werden. Man muss außerdem darauf hinweisen, dass alle diese epidemiologischen Studien der Zeit zuzurechnen sind, als alle Milchprodukte noch ausschließlich von nicht behandelten Kühen stammten. Das stimmt nachdenklich!!!
Letzte Änderung am 04.12.2011
©2003 - 2013