Hormone (BST und IGF I)
2.2. Weitere Gefahren
- während der letzten 5 Jahre (also seit Mitte der 90ger Jahre) hat es eine Explosion neuer Informationen über das IGF-System gegeben.
- die IGF umfassen ein ähnliches Paar Proteine, IGF I, neuerdings auch als Somatomedin C bezeichnet und IGF II als Somatomedin A.
- IGF I ist ein einkettiges basisches Protein aus 70 Aminosäuren und IGF II ist ein leicht saures, einkettiges Peptid, bestehend aus 67 Aminosäuren.
- durch molekulares Klonen konnte gezeigt werden, dass beide IGF sehr ähnliche Proteine sind, die in einer ganzen Reihe von Wirbeltierarten anzutreffen sind.
- zirkulierende IGF sind an Carrier-Proteine gebunden, die als IGF-Bindungsproteine bezeichnet werden (IGFBP).
- IGFBP umfassen eine Familie von mindestens 6 Mitgliedern.
- man verbindet verschiedenste Funktionen mit diesen Proteinen, die die Halbwertzeit der zirkulierenden IGF verlängern, den Transport der IGF vom Blutkreislauf zu den peripheren Geweben erleichtern und damit die IGF-Aktion potenzieren oder behindern.
- die zellulären Effekte der IGF werden von zwei spezifischen Rezeptoren vermittelt, dem IGF-I-R und IGF-II-R.
- der IGF-I-Rezeptor wird als IGF-I-R und der IGF-II-Rezeptor als IGF-II-R bezeichnet.
- der IGF-I-R ist in der Topographie und der Sequenz dem Insulin-Rezeptor ähnlich.
- sie verbindet eine Aminosäureidentität von über 50 %.
- IGF-I-R scheint indirekt für verschiedene biologische Effekte zu stehen, z. B. bei der Stimulation des hormonsensitiven Glukosetransports und bei der Zellteilung.
- IGF-I-R scheint eine Rolle bei der Tumorentstehung zu spielen, bei der Signalübertragung anderer Wachstumsfaktoren, z.B. dem Epidermiswachstumsfaktor, und wenigstens zwei dominierenden Onkogenen.
- IGF-II-R ist auch bekannt als Kation-unabhängiger Mannose-6-Phosphat-Rezeptor.
- IGF-II-R ist innerhalb verschiedener Arten sehr ähnlich, ungefähr 80 % Identität zwischen Rind, Ratte, Maus und Mensch.
- er ist hauptsächlich involviert bei der Bildung von Enzymen außerhalb der Zelle.
- er spielt bei der Entwicklung des Fötus eine große Rolle.
- genetische Studien haben bisher keine Signalfunktion gezeigt. Die Rolle von IGF-II-R bei der Aktivität von IGF-II bedarf weiterer Erforschung.
Schlussfolgerung:
- Die physiologischen Aktionen von IGF I und IGF II beziehen sich auf Wachstum und Entwicklung von Embryo und Fötus sowie auf die zelluläre Differenzierung, auf Wachstum an sich und Krebs.
GH und IGF
- im Tierversuch hat die Überexpression von Rinder-, Maus- oder Ratten-Wachstumsfaktoren zu einem erhöhten Wachstum bei transgenen Mäusen geführt.
- begleitet war dies von einer zwei- bis dreifachen Erhöhung der Serum IGF-I-Konzentrationen.
- Überexpression und anschließende Erhöhung der Serum IGF-I-Spiegel manifestieren sich als selektives Organwachstum, weniger als Skelettwachstum.
- das deutet darauf, dass die Effekte von GH und IGF I auf das Wachstum des Organismus und einzelne Organe nicht identisch sind.
- IGF I stimuliert eher die Organgewichtszunahmen als GH, z.B. von Nieren, Milz, Thymus.
- IGF-II-R spielt bei manchen Krebsarten eine Rolle.
Abschließend kann gesagt werden, dass die IGF zusammen mit anderen Wachstumsfaktoren eine Rolle bei der Tumorentstehung spielen.
Letzte Änderung am 04.12.2011
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