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Wieder Dickdarmkrebs

Im Juli 2004 sorgte eine Auswertung verschiedener Studien unter dem Gesichtspunkt des Risikos an Dickdarmkrebs zu erkranken für großes Aufsehen in der Presse. Die Quintessenz war: 2 Glas Milch am Tag verringern das Dickdarmkrebsrisiko.

Deutschland liegt nach den WHO-Statistiken weltweit an der Spitze der prozentualen Erkrankungsraten. Insofern darf die mediale Aufmerksamkeit nicht verwundern.

Bedenklich stimmt jedoch, dass das Echo in den Medien auf die einen Monat später veröffentlichte Studie der Universität Utah, die das Augenmerk auf verschiedene Risikofaktoren richtet und nicht nur auf die Milch, gleich null war.

Die Studie der Universität von Utah, Salt Lake City, mit über 5000 Probanden - nicht lediglich eine Auswertung unterschiedlicher Studien im Nachhinein - zeichnet ein sehr viel differenzierteres Bild:

Int J Cancer. 2004 Sep 20; 111(5):750-6; PMID: 15252846

Danach wird offensichtlich das Erkrankungsrisiko durch das Vorhandensein einer genetischen Prägung bestimmt, die eine bestimmte Ausprägung des Vitamin-D-Rezeptors beinhaltet, zusätzlich zur Vitamin-D- und Kalziumversorgung des Körpers.

Außerdem wurden Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt. Hohe Kalziumaufnahmen verminderten bei Frauen das Risiko und bei Männern nicht.

Wichtige Faktoren für das Erkrankungsrisiko sind nach der Studie:

Der Kalziumstatus eines Individuums hängt nicht nur mit der täglichen Kalziumaufnahme zusammen, sondern auch damit, ob das mit der Nahrung zugeführte Kalzium resorbiert, also vom Körper überhaupt aufgenommen wird.

Findet keine oder nur eine geringe Resorption statt, dann hilft auch die höchste Kalziumzufuhr nichts. Diese ist dann sogar schädlich.

Bei Alaktasiern (Laktoseintoleranz), Nahrungsmittelallergikern, Menschen mit sonstigen Nahrungsmittelintoleranzen und solchen mit schweren Darmerkrankungen ist die Kalziumresorption i.d.R. gestört. Hier dürfte der Kalziumstatus trotz hohem Milchkonsums schlecht bleiben.

Ein pauschaler Hinweis auf eine Risikoverminderung durch Milchkonsum ist daher für viele Menschen nicht zutreffend.

Letzte Änderung am 04.12.2011

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