Immer wieder gibt es Veröffentlichungen, die bösartige Ovarialtumore mit Milchkonsum in Verbindung bringen. Ganz aktuell wird dieser Zusammenhang von einer prospektiven Studie der Harvard Medical School hergestellt. Danach geht mit steigendem Milchzuckerkonsum ein erheblich höheres Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken einher. Die Studie wird als Untermauerung der These, die einen Zusammenhang zwischen Milchzucker und Ovarialkrebs annimmt, angesehen. Die Forscher stellen sich die Frage, ob es vor diesem Hintergrund sinnvoll ist, Frauen zum Milchkonsum aufzurufen, um der Osteoporose vorzubeugen.
Milchzucker setzt sich zu gleichen Teilen aus den Einfachzuckern Glukose und Galaktose zusammen. Glukose wird in der Regel problemlos vom Körper aufgenommen. Bei der Verstoffwechselung von Galaktose jedoch können bei manchen Menschen Probleme auftreten. Es wird vermutet, dass freie Galaktose im Blut neben schweren anderen Gesundheitsstörungen zu Schäden an den Keimdrüsen (Ovarien, Hoden) des Menschen führt und bei manchen Menschen letztlich zu Eierstockkrebs (Frauen) und Hodenkrebs (Männern). Die durch Galaktose verursachten Keimdrüsenschäden gelten auch als eine Ursache von Unfruchtbarkeit.
Zu Ovarialkrebs und Milchzucker: Fairfield u.a.in: International Journal Of Cancer, 2004 Jun.10, 110(2), S. 271-277. PMID: 15069693 (PubMed - indexed for Medline)
Zu Hodenkrebs und Milchkonsum: Garner u.a. in International Journal Of Cancer, 2003 Dec. 20, 107(6), S. 1059. PMID: 12918073 (PubMed - indexed for Medline)
Letzte Änderung am 04.12.2011