Folgt man einer italienischen Studie, könnte es einen solchen geben.
In Rom wurden sämtliche Nickelallergiker, die in einem Universitätskrankenhaus behandelt wurden, mit dem Atemtest auf Laktoseintoleranz (LI) untersucht. Von den 178 Allergikern hatten 74,7 % einen positiven LI–Test. In einer Kontrollgruppe von 60 Gesunden waren dagegen nur 6.6 % positiv. Das legt die Vermutung nahe, dass eine schwere Nickelallergie mit LI in Zusammenhang stehen könnte.
Auch in Deutschland gibt es Hinweise dafür, dass LI und Nickelallergie häufig zusammen gehen.
Deutsche Wissenschaftler haben im letzten Jahr den Mechanismus, wie Nickel eine Allergie auslöst, heraus gefunden. Danach bindet ein bestimmter Immunrezeptor Nickelatome, wodurch bei sensibilisierten Menschen Entzündungen in Schleimhäuten und der Haut verursacht werden.
An diese Vorstellung von Schleimhautentzündungen – durch Nickel verursacht, knüpfen die italienischen Wissenschaftler an.
Die durch Nickel verursachte Darmschleimhautentzündung könnte ihrer Meinung nach dazu führen, dass die feinen Bürstenzellen der Darmschleimhaut ihre Funktion, Verdauungsenzyme zu bilden, verlieren. Unter anderem würde keine Laktase gebildet, das Enzym, das den Milchzucker spaltet, damit er verdaut werden kann. Dies würde bedeuten, dass solange die Nickelallergie besteht, auch eine LI vorliegt. Entfällt die Entzündung der Darmschleimhaut durch eine Überwindung der Nickelallergie, könnte auch die LI wieder entfallen.
Dieses Modell einer Nickel-induzierten LI könnte auch schlüssig erklären, warum genetische Laktasier, die normalerweise keine LI haben dürften, häufig trotzdem laktoseintolerant sind.
Forschung in diese Richtung ist angezeigt. Denn die Nickelallergie ist eine der häufigsten Kontaktallergien überhaupt. Drei bis 5 % der Bevölkerung sollen Nickel sensibel sein. Wenn Nickel nachweislich nicht nur die Außenhaut, sondern auch die inneren Schleimhäute beeinträchtigt, dürfte das gravierende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit unserer Bevölkerung haben.
Sogar legislative Aktivitäten bezüglich unserer Nahrung und des Kochgeschirrs wären angezeigt. Denn sowohl unsere Lebensmittel, als auch unser Kochgeschirr, Edelstahltöpfe und Besteck enthalten größere Mengen Nickel. Aus Edelstahllegierungen könnte man es möglicherweise verbannen, aus Lebensmitteln, wo Nickel natürlicherweise vorkommt, eher nicht.
Letzte Änderung am 04.12.2011