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Milch hat sich verändert: Gentechnologie

Die FDA - Wissenschaftler Judy Juskevich und Greg Guyer veröffentlichten in 1990 in der Zeitschrift Science, einer der herausragenden wissenschaftlichen Publikationen in den USA ihre Auffassung zu rBGH. Danach seien die Verbraucher keinem erhöhten Gesundheitsrisiko durch das Hormon ausgesetzt. IGF-I sei auch ohne rBGH-Zuführung in der Milch vorhanden und auch in menschlicher Milch enthalten. Außerdem würde der menschliche Organismus keine signifikanten Mengen an IGF-I resorbieren. Aufgrund dieser Veröffentlichung trat Cohen an die FDA und Monsanto heran, um die Rohdaten (ursprüngliche Forschungsdaten) einsehen zu können. Dies wurde ihm mit dem Hinweis, dass es sich um geheime Geschäftsdaten handeln würde, verweigert. Cohen war deshalb sehr aufgebracht. Denn jeder, der in Science veröffentlicht, sollte seine Veröffentlichungen von der internationalen Wissenschaftlergemeinschaft kritisch diskutieren lassen. Und um das überhaupt bewerkstelligen zu können, hätten genauere Angaben zu den Forschungen gehört, als von den beiden veröffentlicht. Ein Jahr lang versuchte Cohen an die Daten heranzukommen, ohne Erfolg. Man behauptete weiter, dass rBGH in Rattenversuchen bei oraler Einnahme nicht aktiv werden würde. Aus den wenigen bekannten Daten ging jedoch hervor, dass bei Injektionen von rBGH die Milz um 46% größer wurde und dass ebenfalls Vergrößerungen festgestellt wurden, wenn das rBGH oral verabreicht wurde.

Als Teil des 55.000 - seitigen Zulassungsantrags musste Monsanto jede Aminosäure auf der 191 Aminosäuren umfassenden Kettenstruktur von rBST auflisten. "In dieser Liste wurde die Aminosäure Nr. 144 als die Aminosäure Lysin angesehen. Sie war es jedoch nicht. Monsanto hatte einen Fehler gemacht. Während des gentechnischen Umwandlungsprozesses wurde eine neue (abnorme) Aminosäure geschaffen. Bernhard Violand, ein Wissenschaftler von Monsanto, veröffentlichte den Beweis für diesen Fehler in der Ausgabe der Zeitschrift Eiweißwissenschaft im Juli 1994. Der Fehler führte zur Produktion einer Substanz, die anders als das natürlich vorkommende Rindereiweiß war. Die Aminosäure Nr. 144, war nicht Lysin, sondern es war eine neue Aminosäure, mit dem Namen epsilon-N-acetyllysin. Schatten von Jurassic-Park !! Schatten von Frankenstein !! Monsanto hatte "Frankenstein-Nahrung" erfunden. Die FDA hat es diesem Stoff erlaubt in unsere Nahrungskette Einzug zu halten. Offiziell hat Monsanto diesen Fehler niemals eingestanden."

"Dieser Irrtum machte die gesamte Forschung zunichte, die der FDA vorgelegt worden war. Eine Publikation von Monsanto zeigte, dass der Irrtum entdeckt und dass ein Verfahren entwickelt worden war, das die neue Aminosäure ausfilterte. Pech für Monsanto, damit waren 300 Millionen $ Forschungsgelder für die Katz. Das Glück für Monsanto war, dass sie Freunde bei der FDA hatten. Mikrobiologen wissen, dass nur eine einzige andere Aminosäure in einem Eiweiß zu hunderten von Krankheiten führen kann, wie Sichelzellenanämie und Formen der Alzheimer-Krankheit. Und zu wie vielen noch nicht bekannten Krankheiten?? Das ist unbekannt !!"

Cohen bespricht auf 20 Seiten die von ihm so genannten Juskevich und Guyer - Papiere. Er zitiert die Veröffentlichungen von beiden im Original und kommentiert deren Aussagen mit seinen Erkenntnissen und Aussagen von anderen Wissenschaftlern. Es geht um Forschungsergebnisse zu rBGH und IGF-I und ihre Auswirkungen auf den Menschen.

Ein anderer angesprochener Problemkreis ist die Aussage der FDA, dass Eiweißhormone die Verdauung im Magen nicht überleben. Deshalb verzichtete die FDA diesbezüglich auf weitere Untersuchungen durch Monsanto. Nach der FDA gilt es als grundlegende Annahme in der Wissenschaft "given", dass die Nahrung durch Pepsin, Hydrochlorid-Säuren und andere starke Verdauungsenzyme zersetzt wird, so dass auch jedes Eiweißhormon inaktiviert wird. In der Auseinandersetzung mit Cohen waren die FDA-Wissenschaftler sehr erstaunt, warum er dieser Annahme nicht zustimmen konnte. Er erklärte es ihnen anhand gemessener pH-Werte im Magen. Ohne Milchkonsum ist der Säurewert im Magen sehr hoch, der pH-Wert niedrig, zwischen 1,8 und 2,0. Nach dem Genuß eines 12 ounce (ca.340g) Glas Milch verändert sich die Säure im Magen und alles was dort an Nahrung vorgefunden wird, hat einen ph-Wert von 6,0. Was bei einem ph-Wert von 6,0 passiert, darauf wussten die Wissenschaftler der FDA keine Antwort. 4 Monate nach dieser Diskussion erhielt Cohen einen Brief von Richard Teske. Teske ist der Leiter des Zentrums für Veterinärmedizin (CVM) der FDA. Das CVM ist bei der Zulassung von Tierarzneimitteln involviert.

" Auf der 2. Seite seines 3 Seiten umfassenden Briefes schrieb Teske, " ...bei einem pH von 6 wird die Kuhmilch-Xanthine-Oxidase, die in Liposomen (= Fettmolekülen) eingeschlossen ist, vor der Verdauung durch die Magensäuren (Pepsine) geschützt. Das ist nicht erstaunlich, da Pepsin bei einem pH von 6 inaktiv ist." Damit hatte er letztlich zugegeben, dass Eiweiße, die normalerweise im Magen zerstört werden, von der Milch davor geschützt werden. Milch verändert die Säure des Magens und verschiebt sie von einem sauren Milieu von 1,8, zu einem mehr basichen von 6,0. Die medizinische Wissenschaft hat bisher die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Beobachtung noch nicht richtig wahrgenommen. Vielleicht hat man mich zu dem Diskurs eingeladen, weil es keine Beweise (in Form von wissenschaftlichen Forschungen) dazu gibt......"

In der Milch sind hauptsächlich Hormone vorhanden, die das Wachstum fördern. Sie überleben die Verdauung, weil die Milch selbst ein Enzymhemmer ist, der die Säure im Magen zu einem mehr basischen Milieu von 6,0 pH hin verschiebt. Die FDA hatte das ignoriert und erklärt, dass diese Eiweißhormone zerstört werden.

Eine weitere Behauptung der FDA wurde von Cohen überprüft und hat sich als falsch herausgestellt, ja sogar als echter wissenschaftlicher Betrug. Die Behauptung: Rückstände des Rinderwachstumshormons stellten kein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Denn durch die Pasteurisierung der Milch würde die Aktivität von mindestens 90 % der Wachstumshormone zerstört. Die Nachforschungen von Cohen ergaben jedoch, dass die Pasteurisierung in dem angegebenen Versuch nicht den Vorschriften entsprechend durchgeführt worden war (3 Pasteurisierungs-methoden:- Erhitzung 30 Min auf 63 °C, - 15 Sek auf 72 °C, - 1 Sek auf 89 °C). Trotz 30 minütiger Erhitzung mit hoher Temperatur - 71 °C - sind die Wachstumshormone nicht zerstört worden. Obwohl zusätzlich noch die zitierte Quelle für das Experiment falsch war, ist immer weiter behauptet worden, dass die Pasteurisierung die Wachstumshormone zu 90 % vernichte. Ein korrekt durchgeführter Versuch ergab bei 30 minütiger Erhitzung auf 72 °C, dass 82 % der Rinderwachstumshormone erhalten blieben, lediglich 18 % waren zerstört worden. Auf diese falsche Behauptung gründete sich entscheidend die Zulassung von rBGH durch die FDA.

Letzte Änderung am 04.12.2011

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