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Probiotische Joghurts — Dickmacher?

Das lässt eine amerikanische Studie vermuten, die sich mit Gesundheitsversprechen, den sogenannten „health claims“ der Joghurthersteller beschäftigte.

Sponsoren der Studie sind die National Institutes of Health (NIH), bekannt für ihre milchfreundliche Haltung und man höre und staune die Firma Danone, die ihre Anträge auf Anerkennung ihrer Health-claims vor gut einem Jahr in der EU zurückgezogen hatte. Alle, die geglaubt hatten, der Spuk hätte damit ein Ende gehabt, dürften enttäuscht sein. Offensichtlich hat man die USA als Milchindustrie freundlicheres Gebiet ausgemacht und dort nach Möglichkeiten gesucht, seine unglaublichen Health–claims zu verifizieren. Der Versuch ist aber auch dort ordentlich daneben gegangen. Offensichtlich wollten sich die Wissenschaftler mehrerer Universitäten und Institute nicht blamieren.

Ihr erstes eindeutiges Erbenis:

Die von der Firma Danone zur Verfügung gestellten handelsüblichen Joghurts hatten keinen Einfluss auf die bakterielle und enzymatische Zusammensetzung der Darmflora bei den untersuchten eineiigen Zwillingen.

Ihr zweites Ergebnis:

Es wurden Metabolite von Darmbakterien in den Urin und die Fäzes ausgeschieden, die darauf hindeuten, dass die Darmbakterien zuvor komplexe Kohlenhydrate fermentiert hatten. Diese Kohlenhydrate, die normalerweise nicht verdaut werden, konnten durch die Probiotikaanflutung offenschtlich in verdaubare Bestandteile zerlegt werden.

Offensichtlich halten die NIH und die Firma Danone dieses Ergebnis als unterstützend für die Health-claims. Eine bessere Verdauung könnte man damit vordergründig proklamieren, allerdings nur solange niemand die zugrunde liegenden Studien kennt. Denn was bedeutet es denn tatsächlich wenn nicht–verdaubare komplexe Kohlenhydrate verdaubar gemacht werden? Es bedeutet schlicht, dass das, was vorher unverdaut ausgeschieden wurde, also dem Körper keine einzige Kalorie zugeführt und häufig als Ballaststoff gewirkt hat, jetzt in Kalorien umgewandelt wird und keinen Ballaststoff mehr abgibt.

Wir bezweifeln, ob das gesundheitsfördernd ist oder das allgemeine Wohlbefinden steigert.

Es wird doch eher so sein, dass die meisten Menschen eine solche Wirkung gar nicht wollen. Welcher gesunde Mensch will schon zusätzliche Kalorien aus seinen Ballaststoffen gewinnen?

Also, anhand dieser Studie kam uns die Einsicht:

Probiotischer Joghurt, ein Dickmacher!

Und damit fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr allen LesererInnen

und sündigt nicht zuviel!

Zum Thema:

efsa Journal: Scientific Opinion on the substantiation of a health claim related to fermented milk containing

foodwatch: Irreführendes Öko–Test–Siegel für Actimel

Letzte Änderung am 04.12.2011

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