„Muttermilch von der Kuh“, so oder ähnlich schallt es seit April immer wieder durch den Blätterwald. (Süddeutsche; Kurier.at; Daily Mail; The Telegraph
Die Überschriften wecken die Erwartung, dass gentechnisch veränderte Kühe bald Humanmilch geben könnten.
Das aber ist weit gefehlt. Es sind nur einige Eiweiße, die in Quantität und Qualität der Humanmilch angeblich ähnlicher geworden sind.
Was das ganze soll, erschießt sich den Leserinnen nicht, da die Menschheit ja sehr gut auf die natürliche eigene Muttermilch zurückgreifen kann. Und für Mütter die nicht stillen können gibt es Muttermilchbanken, die einspringen können.
Letztlich will man Kuhmilch mit besonderem Gesundheitsnutzen verkaufen können.
Denn echte Muttermilch — Humanmilch ist bei Erwachsenen als Lebensmittel nicht begehrt, und dass Frauen sich zum kommerziellen abpumpen, sprich melken, ihrer Milch bereit erklärt hätten kommt auch nur selten vor.
Aber Kuhmilch, die als Humanmilch beworben wird, könnte ein Verkaufsschlager werden, so das Kalkül besonders in China, wo man bei der Auswahl von Nahrungsmitteln experimentierfreudiger zu sein scheint, als bei uns.
Dass diese angebliche Humanmilch aus der Gentech–Kuh nur einzelne, wenige Komponenten der anderen Sorte enthält, hatten wir schon gesagt. Tatsächlich handelt es sich mal wieder um aufgebauschte Nichtigkeiten, denn Gentech–Forscher müssen ja irgendwie ihre Daseinsberechtigung nachweisen.
Ganz nebenbei hat die chinesische Veröffentlichung den ganzen Irrsinn des Klonens deutlich gemacht: Von 312 Embryonen sind 37 Kälber geboren worden, wovon 7 kurz nach der Geburt starben und weitere 6 innerhalb des nächsten halben Jahres. Von den 24 Kälbern, die älter als 6 Monate wurden, brachten es nur 4 Kühe bis zur Vollreife einer normalen Milchproduktion, ein Erfolg von weniger als 1,3 %. Nur die Milch dieser 4 Kühe wurde in den Vergleich mit der Humanmilch einbezogen.
Da fragen wir: Muss das sein und wenn ja warum?
Wer sich für klonfreie Lebensmittel einsetzen will, sollte sich der erst kürzlich ins Leben gerufenen EU–weiten Kampagne – Clone Free Food – von EU–Parlamentariern anschließen.
Letzte Änderung am 04.12.2011