"Warnung vor konjugierten Linolsäuren als Nahrungsergänzungsmittel" war einer Überschrift im Ärzteblatt zu entnehmen.
Da Milchprodukte CLA enthalten, die in wenigen Tierstudien Körperfett reduzierende Wirkungen gezeigt hatten, wurde ein Schlankheitsnutzen durch Milchkonsum in mancher Milchwerbung unterstellt. Seriöse Studien an der menschlichen Spezies gibt es dazu allerdings nicht.
Trotzdem wurden CLA in den letzten Jahren in Form von Nahrungsergänzungsmitteln auf den Markt gebracht und hauptsächlich als Schlankmacher gepriesen.
Damit dürfte es nun einmal vorbei sein, wie deutsche Forscher herausgefunden haben.
CLA in hohen Dosen wirken auf die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse. Bei manchen Menschen wird die Insulinausschüttung verstärkt, bei anderen vermindert. Hohe Dosen CLA können daher zur Insulinresistenz – Diabetes Typ II – beitragen, könnten aber auch zur Medikation gegen Diabetes geeignet sein. Wie und bei wem die CLA welche Wirkung entfalten, müsse durch seriöse Langzeitstudien erforscht werden, die aber noch nicht vorlägen. Bis es soweit ist, können wir nur jedem und jeder raten: Finger weg von CLA als Nahrungsergänzung.
Und was ist mit den CLA in Milch? Nun ja, gesünder wird Milch dadurch bestimmt nicht.
Nach unserem Februar–News zu trans–Fettsäuren, wurde im März ein Kleine Anfrage (17/5111) der SPD-Opposition an die Regierung zu dem Thema bekannt. Die Bundesregierung hat schon im April geantwortet (17/5332).
Danach ist aus gesundheitlicher Sicht eine Unterscheidung zwischen tierischen und industriellen trans-Fetten nicht gerechtfertigt, weil beide Fettarten in etwa eine gleiche Fettsäurezusammensetzung haben.
Der Global Dairy Platform dürfte damit der Boden für ihre Unterscheidung zwischen guten tierischen und schlechten industriellen trans-Fetten entzogen sein.
Aus der Antwort geht hervor, dass ein hoher Verzehr von trans-Fetten einen negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat und mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden ist.
In Deutschland kommen weit über 60 % der konsumierten trans-Fette aus Wiederkäuerfetten, also hauptsächlich aus Milchprodukten, während der Rest aus der Fetthärtung stammt.
Trotzdem sieht man in Deutschland für eine Kennzeichnung keinen Handlungsbedarf, weil die Gesamtheit der konsumierten trans-Fette im gesundheitlich unschädlichen Bereich von unter 1 % liege.
Interessant war,
dass die Pflanzenmargarinen für den Haushalt wenig trans-Fette enthalten, während Industriemargarinen, die besonders in der Backwaren- und Fertiglebensmittelindustrie eingesetzt werden, erhebliche Mengen trans-Fette enthalten.
dass in Ländern in denen trans-Fette in der Nahrunsmittelindustrie ersetzt wurden, diese durch Palmöl oder Palmölprodukte ersetzt wurden.
Letzte Änderung am 04.12.2011