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Schulmilch

Der Schulmilchabsatz ist in Deutschland seit Jahren rückläufig, ähnlich wie in anderen Ländern.

Die Gründe sind vielfältig, ein Hauptgrund: Kinder trinken ungern bloße Milch ohne besonderen Geschmack wie Kakao, Erdbeer oder Vanille. Sobald der Milch aber besondere Geschmacksnoten zugesetzt werden, steigt auch der Zuckergehalt der Milch an, da die Milch dann nur mit zusätzlicher Süße geschmacklich befriedigend ist. Das wiederum führt dazu, dass der Kaloriengehalt von Schulmilchprodukten sich kaum von Softdrinks unterscheidet. Da schon vielfach im Vorschulalter eine Übergewichtsproblematik besteht, sind Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen häufig nicht daran interessiert, dass in den schulischen Einrichtungen Milchprodukte und Softdrinks angeboten werden. In den USA werden seit einiger Zeit schon derartige Getränkeautomaten regelrecht aus den Schulen verbannt.

Um diesen Entwicklungen zu begegnen, hat die Milchindustrie in den USA sich etwas Neues einfallen lassen. Sie verlangt von den Zulassungsstellen, dass aromatisierte Schulmilch mit nicht-kalorischen Süßstoffen wie Aspartam, einem gesundheitlich äußerst umstrittenen Süßstoff, als Milch verkauft werden darf, ohne direkt sichtbaren Hinweis auf der Verpackung. Ein solcher Hinweis wäre nach derzeitigem amerikanischen Kennzeichnungsrecht auf dem vorderen Hauptlabel notwendig.

Begründung der Milchindustrie: Für Kinder seien Milchverpackungen mit Ernährungshinweisen nicht attraktiv.

Fazit: die Milchindustrie will aromatisierte Milch mit Süßstoffen zukünftig als „Milch“ verkaufen, der Zusatz von Süßstoff steht nur im Kleingedruckten.

Das allerdings wäre eine Kehrtwende um 180 Grad für die Kennzeichnung in den USA.

Wir sind gespannt wie die FDA sich entscheidet und hoffen als VerbraucherInnen, dass sie sich gegen eine Änderung entscheidet. Denn wenn die FDA ihre Haltung ändern würde, werden auch wir bald ein ähnliches Problem haben. Klarheit und Wahrheit sollten Standard unseres Kennzeichnugnsrechts sein.

Letzte Änderung am 01.07.2011

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