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Milch und Prostatakrebs, die Wissenschaft will sich nicht entscheiden.

Im Dez. 2005 wurde eine Studie (Meta-Analyse) zum Zusammenhang von Milchkonsum und Prostatakrebs veröffentlicht. Im Gegensatz zu anderen Studien dieser Art, ist sie pressemäßig, bis auf einen Kurzbeitrag des NDR im Januar 2006, nicht sonderlich beachtet worden. Denn das Ergebnis war alles andere als glücklich für diejenigen, die Milch als Gesundheitsdrink bewerben.

Bemerkenswert ist, dass die Studie vom US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium gefördert wurde. Das Ergebnis dürfte auch dort nicht auf Gefallen gestoßen sein. So wurde der Abstract, die weltweit jedermann kostenlos zugängliche Zusammenfassung, das Resümee, im Konjunktiv und widersprüchlich gehalten.

Darin heißt es: " ... Die hohe Aufnahme von Milchprodukten und Kalzium könnte mit einem erhöhten Risiko an Prostatakrebs zu erkranken verbunden sein, obgleich die Erhöhung klein zu sein scheint".

In der Studie selbst, liest sich das anders.

Von insgesamt 13 Studien, die sich zu dem Thema finden ließen, wurde nur eine ausgeschlossen.

Die verbliebenen 12 Studien wurden analysiert, in die engere Auswertung kamen jedoch nur 10, da 2 Studien dieselben Probanden mit ähnlichen Ergebnissen betrafen.

Von den 10 in der engeren Auswertung sahen 8 einen Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und Milchkonsum. Nimmt man die insgesamt 12 Studien, die sich mit dem Thema befassten, kamen sogar

10 zu dem Ergebnis, dass es einen positiven Zusammenhang gibt.

Die Wissenschaftler/Innen errechneten selbst wie stark das Risiko steigt.

Bei täglich 3 Mahlzeiten mit Milchprodukten sehen sie ein um 9% höheres Risiko für Prostatakrebs als bei nur 1.8 täglichen Milch-Mahlzeiten.

Für die USA bedeutet dies etwa 20.000 zusätzliche Prostatakrebsfälle jährlich!

Von diesem Ergebnis alarmiert, zeigen die Wissenschaftler/Innen am Schluss ihrer Studie sieben Gründe auf, warum ihre Ergebnisse fehlerhaft sein könnten und alles nicht so schlimm sein mag, um dann am Ende doch wieder zur Vorsicht im Umgang mit Milchprodukten zu raten.

Schließlich werden noch 2 Hypothesen angeboten, warum Milchkonsum dem Prostatakrebs förderlich sein könnte:

  1. Weil hohe Kalziumaufnahmen die Bildung von Vitamin D behindern, welches wiederum das Zellwachstum zügelt - also dem Tumorwachstum entgegenwirkt - und die Differenzierung von Prostatazellen herbeiführt.
  2. Weil hohe Milch- und Kalziumaufnahmen den insulinähnlichen Wachstumsfaktor I (IGF I) im Blut erhöhen. Und hohe IGF-I-Blutspiegel führen zu einem stark erhöhten Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. In diesem Zusammnhang steht auch, dass Milch viel Östrogen enthält, das ebenfalls bei Prostatakrebs eine Rolle zu spielen scheint.

Anhand der vielen Studien, auch renomierter Institute wie Harvard, kann ein Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Prostatakrebs kaum mehr abgestritten werden. So richtig positionieren will man sich offensichtlich jedoch nicht.

Journal of the National Cancer Institute, Volume 97, Nummer 23, 7. Dezember 2005, Seite 1768-1777 PMID: 16333032

Letzte Änderung am 04.12.2011

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