Dort soll in Zukunft nicht mehr jede falsche Werbeaussage in Sachen Milch unwidersprochen bleiben.
Wissenschaftler und Betroffene ziehen gemeinsam gegen Milchindustrie, Milchverbände und einzelne Firmen wie Kraft Foods, Dannon und General Mills vor Gericht.
Die erste Klage geht gegen das falsche Werbeversprechen einer Gewichtsreduzierung durch den regelmäßigen Verzehr von Milchprodukten vor. Die Milchindustrie hat in den USA in 2003 eine aufwendige, teure und noch anhaltende Werbekampagne in allen Medien unter dem Motto gestartet:
"Drink Milk. Lose Weight. Make your weight-loss plan more effective with dairy products. Twenty-four ounces per day of milk, yoghurt, or cheese will cause greater weight loss than just cutting calories..."
Gegen dieses falsche Gewichtsreduktionsversprechen wendet sich das "Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM)" etwa "medizinisches Komitee für eine verantwortliche Medizin" in der Klage von Juni 2005.
Das PCRM ist eine in den USA bekannte Nicht-Regierungs-Organisation, in Washington D.C. angesiedelt, die sich besonders den Themen Präventivmedizin, Ernährung und verbesserten Forschungsstandards widmet. Der ärztliche Vorsitzende des PCRM - Neal Barnard und viele seiner Mitstreiter, halten Milch in der Ernährung für ungesund und äußern dies auch öffentlich. Die Anfeindungen sind entsprechend.
Eine Betroffene, Catherine Holmes aus Virginia, die sich entsprechend der Milchwerbung verhalten hat, hatte nicht abgenommen, sondern zugenommen. Sie klagt nun mit Unterstützung des PCRM wegen falscher und täuschender Werbeaussagen.
Mit ihrer Klage vom Oktober 2005 fordern zehn Betroffene von Milchherstellern, darunter so bekannten wie Nestle, DeanFoods, Horizon Organic, dass sie zukünftig ihre Milchverpackungen mit Warnungen vor den Folgen von Laktoseintoleranz versehen müssen.
Auch diese Klage wird vom PCRM unterstützt, was konservative Konsumentenorganisationen und die Milchindustrie auf den Plan gerufen hat, die in ihren Veröffentlichungen nicht davor zurückschrecken, das PCRM als ultraradikale Tierrechts-Organisation zu diffamieren.
Den Klagen gingen zwei wissenschaftlich und juristisch excellent begründete Beschwerden an amerikanische Regierungsstellen FDA (Food and Drug Administration) und FTC (Federal Trade Commission) voraus. Wer sich näher mit den Argumenten beschäftigen will, sollte sich gründlich auf http://www.pcrm.org umsehen.(Beschwerde an FDA und Beschwerde an FTC
Wir bleiben am Ball und berichten, wie die Verfahren ausgehen.
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Letzte Änderung am 04.12.2011