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Merkwürdige Forschungen

Der Milchmonat Juni hatte es in sich. In mancher Veröffentlichung geisterte die frohe Botschaft: Milch trinken vermindert das Herzinfarktrisiko und das Risiko am Herzen zu erkranken.

Die Promotion der Studie war vom feinsten und weltweit, obwohl sie in einem international unbekannten britischen Journal veröffentlicht worden war, dem Journal of Epidemiology and Community Health, June 2005.

Sie steht im Gegensatz zu vielen anderen Studien, die meistens auf einen Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und Milch - hauptsächlich wegen hoher Homozysteinwerte, die mit Milchkonsum im Zusammenhang stehen können - verweisen.

Das Ergebnis dieser frohen Botschaft erschien daher mehr als "spanisch" und so wurde eine Überprüfung veranlasst. Das Ergebnis war niederschmetternd:

Die Studie ist eine Gefälligkeitsarbeit von Kollegen zu Ehren eines vor 10 Jahren emeritierten Professors. Man scheute sich nicht, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Wörtlich heißt es:

"Von 1979 bis 1983 wurde 2.512 Männern aufgegeben, jeweils eine Woche ein Tagebuch über alles was sie gegessen hatten zu führen. Informationen über die Verstorbenen wurden in 2003 gesammelt. Jeder Mann hatte eine besondere Waage erhalten und war angehalten worden, alles was er aß und trank zu wiegen."

Die Milchprodukte die erfasst wurden waren: Milchgetränke, Müslis mit Milch und Eierkrem. Nicht erfasst wurden Käse, Eiskrem, Joghurt, Sahne, saure Sahne, Pizza.

Die Untersuchung wurde mit 2512 Männern begonnen, davon hatten aber nur 665 eine Waage und den Ernährungsfragebogen erhalten. Warum, bleib ein Rätsel.

Die Studie ist als grober Unfug einzustufen, was auch Laien auffallen muss. Denn welche Aussagekraft kann das einwöchige Führen eines Ernährungstagebuchs haben? Keine!

Wir fragen uns, wieso es Medien gibt, die die Botschaft dieser Studie unter´s Volk bringen?

Wie sehr Wissenschaft von sachfremden Interessen geleitet wird, konnte in SPIEGEL ONLINE am 8. Juni 2005 unter der Überschrift: Jeder dritte Forscher mogelt, nachgelesen werden.

Letzte Änderung am 04.12.2011

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