"...Paradoxerweise hat die höhere Nahrungsproduktion, die durch Viehzucht und Ackerbau möglich wurde, zu Umbrüchen in der Ernährung und zu Defiziten geführt. Es scheint gerade in Bezug auf die menschliche Gesundheit so, dass die vielen neolithischen Revolutionen weltweit, mit denen der Ackerbau erfunden und immer wieder neu eingeführt wurde, im kollektiven Bewusstsein der Menschheit als die größten Errungenschaften überhaupt verankert, tatsächlich Schritte rückwärts waren. Mehr noch, wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass der überlegene Ernährungsstatus der Jäger- und Sammler-Gesellschaften gegenüber ihren sesshaften Nachfahren ohne die zwei Nahrungsgruppen, die wir heute als Grundnahrung (basic) ansehen - Getreide- und Milchprodukte - die erst infolge der neolithischen Revolution eingeführt wurden, erreicht und aufrechterhalten wurde, dann stellt die Überlegenheit der Jäger- und Sammler-Gesellschaften eine absolute Häresie gegenüber landläufigen Ernährungsdogmas dar....."
einer der Herausgeber des "The Cambridge World History of Food", der im Jahre 2000 erschienen größten Enzyklopädie über Ernährung weltweit, gestern und heute. Es handelt sich um eine eigene Übersetzung aus dem 2-bändigen, englischsprachigen Werk, das nicht ins Deutsche übersetzt worden ist.
Zum Jahreswechsel ein weiterer Rückblick auf das Jahr 2016 rund um das Thema Milch.
Letzte Änderung am 08.01.2017